Das gilt gerade auch im Straßenverkehr. So stellt das Verkehrssicherheitskonzept Baden-Württemberg den Schutz von Kindern als schwächere Verkehrsteilnehmende als einen zentralen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit heraus.
Die Aktion „Sicherer Schulweg“ trägt mit ihren teilweise über das gesamte Schuljahr fortlaufenden Maßnahmen wesentlich dazu bei, dass das Risiko für Kinder, im Straßenverkehr zu verunglücken, im bundesweiten Vergleich in Baden-Württemberg mit am geringsten ist.
Andererseits ergibt sich angesichts der tatsächlichen Zahl der Unfälle auf dem Schulweg – nicht alle Schulwegunfälle gehen in die Verkehrsunfallstatistik ein – sowie der Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung ein besonderer Handlungsbedarf für alle Verantwortlichen der Schulwegsicherheit. Besonders zum Schulanfang steigt die Unfallgefahr für Kinder, da sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und die Schülerinnen und Schüler erst wieder aufeinander einstellen müssen. Schulwege bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit und sind einer kindgerechten Betrachtungsweise zu unterziehen.
Mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ werden jeweils zum Beginn des neuen Schuljahres alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme gegenüber Schülerinnen und Schülern aufgefordert.
Mit Straßenbannern, Plakaten und Zeitungsanzeigen wird auf die Belange von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht. Begleitend dazu werden aber auch gezielte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen durch die Polizei vorgenommen. Kontrolliert werden neben der Einhaltung der Geschwindigkeit an Schulen und auf den Schulwegen auch die Sicherheit der Schulbusse sowie die Sicherung der Kinder im Pkw. Auch verbotswidriges Parken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen, Bushaltestellen oder an Fußgängerüberwegen wird konsequent geahndet.
Die Aktion „Sicherer Schulweg“, initiiert durch das Innenministerium, das Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur sowie das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, wird durch die Polizei, das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, die Verkehrswachten, die Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR unterstützt.
Schulwegpläne geben Kindern und Eltern ein großes Maß an Sicherheit für die empfohlenen Wege.
Sie ersetzen aber nicht die Einübung des Schulweges durch die Eltern / Erziehungsberechtigten mit den Kindern. Und sie entlassen die Eltern / Erziehungsberechtigten auch nicht aus ihrer Verantwortung für ihr Kind bzw. für das gefahrlose Zurücklegen des Schulweges.
Mehr Informationen zum Thema Schulwegpläne finden Sie hier.
Ob als Fußgänger, als Mitfahrer im Auto, unterwegs auf dem Fahrrad oder in öffentlichen Verkehrsmitteln: Immer sind Kinder als die schwächsten Teilnehmer im täglichen Straßenverkehr ganz besonderen Risiken ausgesetzt. Oft wissen sie die Folgen eigenen und fremden Verhaltens noch nicht richtig einzuschätzen und geraten deshalb immer wieder in heikle Situationen und Gefahr.
Ursächlich hierfür sind unter anderem folgende Punkte:
Das Präventionsreferat des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat in Kooperation mit dem Förderverein „Sicherer Landkreis Böblingen“ vier Videoclips erstellt, in denen interessierte Eltern und deren Vorschulkinder in wenigen Minuten das richtige Überqueren einer Straße anschaulich erklärt bekommen.
Neben dem Überqueren mit und ohne Hindernissen wird das richtige Verhalten am Zebrastreifen sowie an Fußgängerampeln angesprochen. Unabhängig davon, ob in der COVID-19-Pandemie die polizeilichen Lerngänge für die Vorschulkinder in den Kitas vor Ort stattfinden können, bieten die vier Videoclips Eltern eine tolle Möglichkeit, das richtige Verhalten gemeinsam mit ihren Kindern neu einzulernen oder das bereits Gelernte zu vertiefen.
https://www.youtube.com/watch?v=HlArWI3L0Gw
https://www.youtube.com/watch?v=cdxwYcc1xgA
https://www.youtube.com/watch?v=WzE_4jPiqH4
https://www.youtube.com/watch?v=IOite_urUdU
Aus diesem Grund sind sie auf die Fürsorge verantwortungsvoller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer angewiesen.
Erst durch das anschauliche Beispiel von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern oder anderen Erwachsenen begreifen sie, worauf es bei der Fahrbahnüberquerung, bei Schutzmaßnahmen (Fahrradhelm, Gurt usw.) oder bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wirklich ankommt.