Die Verkehrsunfallbilanz zeigt bei der Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, einen ganz leichten Rückgang. Während die Anzahl der Leichtverletzten um 2,2 Prozent geringfügig zunahm, ist bei den Schwerverletzten im zurückliegenden Jahr mit 6.143 Verunglückten der niedrigste Wert seit Einführung der Verkehrsunfallstatistik im Jahr 1953 zu verzeichnen.
„Im Sinne der Vision Zero haben wir uns selbst das ambitionierte Ziel gesetzt, die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten bis zum Jahr 2030 schrittweise um 30 Prozent zu reduzieren. Für 2023 hätte das maximal 6.801 Schwerverletzte bedeutet. Damit haben wir das Etappenziel nicht nur erreicht, sondern haben den Zielwert erfreulicherweise sogar deutlich unterboten und liegen auf einem historischen Tiefstand. Bei den Getöteten sind wir in der langfristigen Entwicklung zwar auf einem guten Weg, im letzten Jahr mussten wir hier aber leider einen leichten Anstieg verzeichnen, was uns darin bestärkt: Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen!“, so Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz.
4.644 (Vorjahr 4.744) Motorradunfälle registriert
73 Motorradfahrende (Vorjahr 66) verunglückten tödlich
1.032 Motorradfahrende (Vorjahr 1.246) wurden schwer verletzt
2.795 Motorradfahrende (Vorjahr 2.679) wurden leicht verletzt
Bei allen Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang sind u.a.
64,4% nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit oder
20,% falsches Überholen
die Ursachen.
60 Prozent der Verkehrsunfälle mit Personenschaden verursachten die Bikerinnen und Biker selbst.
12.648 (Vorjahr 12.760) Unfälle registriert
– Pedelec 4.046 (Vorjahr 3.867)
62 Menschen (Vorjahr 75) verunglückten tödlich
– Pedelec 27 (Vorjahr 49)
1.876 Menschen (Vorjahr 2.056) wurden schwer verletzt
– Pedelec 748 (Vorjahr 792)
9.165 Menschen (Vorjahr 7.694) wurden leicht verletzt
– Pedelec 2.638 (Vorjahr 1.990)
Bei 82,8% der tödlichen Fahrradunfälle war der Fahrradnutzer Verursacher.
Über 60% der getöteten Fahrradnutzer trugen keinen Helm (38 der 62 tödlich Verunglückten).
1.098 (Vorjahr 893) eKF-Unfälle registriert
3 Menschen (Vorjahr 3) verunglückten tödlich
115 Menschen (Vorjahr 107) wurden schwer verletzt
692 Menschen (Vorjahr 546) wurden leicht verletzt
Schwere eKF-Unfälle wurden in 84,9 % durch die eKF-Fahrer selbst verursacht.
Nach wie vor sind überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle auf baden-württembergischen Straßen.
152 Menschen haben deshalb im vergangenen Jahr ihr Leben gelassen, das sind 41 Prozent aller Verkehrstoten.
Von 1.953 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, bei denen Alkohol oder Drogen ursächlich waren, kamen 35 Menschen ums Leben.
Jeder achte tödliche Verkehrsunfall ist auf Ablenkung zurückzuführen.
Knapp ein Drittel aller gurtpflichtigen Getöteten hatten den Sicherheitsgurt nicht ordnungsgemäß angelegt. Über 60 Prozent der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer trugen keinen Fahrradhelm.
„Diese Zahlen müssen wachrütteln! 85 Menschen könnten heute vielleicht noch am Leben sein, wenn sie sich angeschnallt oder einen Fahrradhelm getragen hätten.
Keine Frisur, kein knitterfreies Hemd ist einen solchen Schicksalsschlag wert. Deshalb: Schnallen Sie sich an! Tragen Sie einen Fahrradhelm“, betonte Innenminister Thomas Strobel.
Nach wie vor ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache für tödliche
Verkehrsunfälle. 152 Menschen mussten deshalb im vergangenen Jahr ihr Leben lassen.
Damit ist und bleibt die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nr. 1 für tödliche Verkehrsunfälle!
Von 1.953 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, bei denen Alkohol oder Drogen ursächlich waren, kamen 35 Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl der Alkohol- und Drogenunfälle lag bei 5.125.
Mangelnde Fahrtüchtigkeit, infolge von Alkohol- und Drogenkonsum, sowie Übermüdung, zählte auch im Jahr 2023 zu den Hautunfallursachen.
Bei jedem achten Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang waren die Unfallverursacherinnen und -verursacher vom Straßenverkehr abgelenkt, beispielsweise durch die Verwendung eines Mobiltelefons.
Schon die kleinste Unachtsamkeit, der kurze Blick von nur drei Sekunden auf das Smartphone, verursacht bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde (km/h) einen Blindflug von fast 42 Metern, bei 100 km/h sogar einen von 83 Metern.
Im Jahr 2023 wurden allein durch die Polizei rund 1,47 Millionen Geschwindigkeitsverstöße registriert. Darüber hinaus wurden 28.179 Personen wegen Fahrens unter Alkohol-, Drogen-, oder Medikamenteneinfluss sowie 89.105 Handyverstöße zur Anzeige gebracht. Hinzu kommen 97.693 sanktionierte Gurtverstöße (inklusive fehlender Kindersicherung).
„Am besten ist es, wenn es gar nicht erst kracht! Daher haben wir im vergangenen Jahr unsere Anstrengungen, Verkehrsunfälle zu verhindern, noch einmal kräftig erhöht. Denn jeder Mensch, der durch einen Verkehrsunfall zu Schaden kommt, ist einer zu viel“, sagte Innenminister Thomas Strobl und betonte damit den Stellenwert der Verkehrsunfallprävention. Bei 13.833 Präventionsveranstaltungen im Bereich der Verkehrsunfallprävention hat die Polizei 288.606 Menschen erreicht. Allein mit dem Thema Alkohol, Drogen und Medikamente hat die Polizei knapp 50 Prozent mehr Menschen erreicht als im Vorjahr (2023: 42.794; 2022: 29.080)
Aktuelle Informationen zur Verkehrsunfallprävention in Baden-Württemberg erhalten Sie auf dieser Internetseite.