Reifen, rund um die Uhr im Einsatz!

Sommer-, Winter-, Ganzjahresreifen – generell gilt: Reifen sind das Einzige, was Ihr Auto mit der Straße verbindet. Der Sicherheit zuliebe sollten Sie deshalb immer darauf achten, dass Ihr Fahrzeug optimal bereift ist.

Reifen ist nicht gleich Reifen. Denn sie müssen die unterschiedlichsten Witterungseinflüsse wie Hitze, Nässe, Kälte, Eis und Schnee, auch in Verbindung mit Salz, aushalten und dabei optimale Leistung erbringen.

Und deshalb sind sie ein wesentlicher Sicherheitsfaktor am Auto.

Sommerreifen

Reifenprofil Sommerreifen (Quelle: Initiative Reifenqualität – „Ich fahr‘ auf Nummer sicher!“)

Sommerreifen sind Reifen, die insbesondere für sommerliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also die ideale Bereifung für den Sommer darstellen.

Dies erreichen die Reifenhersteller einerseits durch die Verwendung spezieller Gummimischungen, die im Vergleich zu denen von Winterreifen deutlich härter sind, da sie extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Im Sommer wird sowohl der Asphalt oft stark von der Sonne erhitzt als auch der Reifen selbst durch die ständige Reibung, gerade bei hohen Geschwindigkeiten und hohen Außentemperaturen.

Das harte Gummi sorgt dafür, dass der Sommerreifen den Temperaturen Stand hält und nicht zu schnell abreibt – und das Fahrzeug bei einer Bremsung so schnell wie möglich zum Stillstand kommt.

Andererseits ist auch das Profil auf sommerliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Sommerreifen sind relativ grobstollig, d. h. sie haben breite Profile mit viel Volumen, um auf nassen Straßen möglichst schnell möglichst viel Wasser abzutransportieren – das schützt vor gefährlichen Aquaplaningsituationen.

Winterreifen

Reifenprofil Winterreifen (Quelle: Initiative Reifenqualität – „Ich fahr‘ auf Nummer sicher!“)

Winterreifen sind Reifen, die insbesondere für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also die ideale Bereifung für den Winter darstellen.

Im Vergleich zu den Sommerreifen, haben die Winterreifen eine deutlich weichere Gummimischung. Sie sorgen dafür, dass das Gummi auch bei tieferen Temperaturen nicht verhärtet. Die weiche Laufstreifenmischung von Winterreifen ist also auch bei niedrigen Temperaturen noch flexibel, so dass Winterreifen griffig bleiben und sich optimal mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen.

Andererseits ist auch das Profil auf winterliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Die feinen, meist wellenförmigen Profileinschnitte sorgen für den gewünschten Verzahnungseffekt mit der Fahrbahnoberfläche, indem sie zusätzliche Griffkanten bilden. Winterreifen weisen bis zu 2.000 Lamellen auf und unterscheiden sich dadurch schon auf den ersten Blick von Sommerreifen, die entweder keine oder nur wenige Einschnitte in ihren Profilklötzen haben. Neben den wellenförmig ausgeführten Lamellen gibt es auch wabenförmige oder gerade Lamellen. Hier hat jeder Hersteller sein eigenes Profil entwickelt.

Ein Wechsel von Sommer- auf Winterreifen sollte zudem nicht erst bei den gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 mm Restprofiltiefe geschehen. Mindestens 4 mm sollte der Reifen bei Aufmontage im Herbst noch haben, um zumindest rudimentäre Wintereigenschaften zu besitzen.

Winterreifen sind eindeutig die richtige und sichere Bereifung für den Winter, denn sie sorgen für den zuverlässigen Gripp auf der Fahrbahn und kurze Bremswege!

Ganzjahresreifen

Reifenprofil Ganzjahresreifen (Quelle: Initiative Reifenqualität – „Ich fahr‘ auf Nummer sicher!“)

Ganzjahresreifen (All Season) sind Reifen, die sowohl für sommerliche als auch für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen darstellen.

Dies erreichen die Reifenhersteller einerseits durch die Verwendung von Gummimischungen, die im Vergleich zu denen von Sommerreifen weicher und zu denen von Winterreifen härter sind, also einen Kompromiss zu den Materialmischungen für die Spezialisten darstellen. Dies hat einerseits längere Bremswege zur Folge, egal bei welcher Witterung, andererseits eine geringere Laufleistung, die ca. 30 Prozent unter der bei kombiniertem Einsatz –  Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter – liegt.

Das Profil von Ganzjahresreifen wurde für Sommer und Winter entwickelt. Lamellen, die für den Verzahnungseffekt mit der Fahrbahn sorgen, sind bei Winterreifen großzügig über die gesamte Lauffläche verteilt. Bei Ganzjahresreifen befinden sich diese Lamellen meist nur im mittleren Teil der Lauffläche, wodurch die Effizienz sowohl auf sommerlichen als auch winterlichen Straßenverhältnissen zum Teil deutlich abnimmt. Das heißt, das Profil eines Ganzjahresreifens transportiert weit weniger Wasser ab als das bei Sommerreifen und ist somit im Falle von Aquaplaning zum Teil weit weniger effizient; im Winter lässt die Effizienz auf verschneiter oder vereister Straße durch die geringere Anzahl von Lamellen ebenfalls merklich nach.

Allerdings sollten beim Vergleich von Ganzjahresreifen mit Sommer- und Winterreifen immer Reifen des gleichen Qualitätslevels (Premium, Quality und Budget) herangezogen werden. Premiumreifen sollten dabei immer erste Wahl sein.

Auf deutschen Straßen gilt die Winterreifenpflicht!
Man nennt es situative Winterreifenpflicht: Vorgeschrieben sind Reifen, die eine M+S-Kennzeichnung (Schnee und Matsch) aufweisen.
Dies ist in der Straßenverkehrsordnung unter § 2, Absatz 3a geregelt. Reifen, auf denen zusätzlich ein Bergpiktogramm nebst Schneeflocke zu finden ist, sind besonders für den Einsatz auf Schnee und Eis geeignet.

Winterreifenpflicht

TIPP

Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe ist auf 1,6 mm festgelegt.
Der Zustand eines Reifens hat unmittelbare Ausrwirkungen auf den Bremweg eines Fahrzeugs. Ausschlaggebend hierfür sind die Gummimischung, die Profiltiefe und das Reifenalter. Bei zu alten Reifen verhärtet der Gummi und die Haftung läßt merklich nach. Ein Reifen sollte nach Expertenmeinung nicht älter als maximal 5 Jahre sein. Die Profile sollten bei Sommerreifen nicht weniger als 3 mm und bei Winterreifen/Ganzjahresreifen nicht geringer als 4 mm sein, um damit optimale Bremswege und eine sichere Fahrt garantieren zu können.

Die Reifen sollten zu Ostern und im Oktober gewechselt. Diese Faustregel ist im Großen und Ganzen sinnvoll, denn es kann bereits im Oktober schneien. Mit Ostern ist das aber so eine Sache: Ostersonntag ist nämlich immer am Sonntag, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Ostern kann daher im März oder April sein – und im April schneit es häufig noch. Man sollte spätestens Ende April und frühestens im Oktober umgerüstet haben.

 

Bußgelder bei Verstößen

Tatbestand Bußgeld Punkte
Sie führten das Kraft­fahrzeug, obwohl dessen Reifen keine ausreichende Profil­tiefe
bzw. keine aus­reichenden Profil­rillen oder Ein­schnitte besaß
– mit Gefährdung anderer
– es kam zum Unfall
60 €

75 €
90 €

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Sie führten als Halter das Kraft­fahrzeug, obwohl dessen Reifen keine ausreichende Profil­tiefe bzw. keine aus­reichenden Profil­rillen oder Ein­schnitte besaß
– mit Gefährdung anderer
– es kam zum Unfall
75 €

90 €
110 €

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1

Sie fuhren bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte ohne die vorgeschriebenen Reifen für winterliche Wetterverhältnisse.
– mit Behinderung anderer
– mit Gefährdung anderer
– es kam zum Unfall
60 €

80 €
100 €
120 €

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